Entstehung des Vereins
Erste Reise nach Benin, Bassila durch eine Besuchergruppe
Besuch in Bassila vom 28.11. bis 05.12.2005
In einem offiziellen Besuchsprogramm konnten sich interessierte Helfer, Politiker, Schulleiter, Kirchenvertreter und Privatpersonen einen Eindruck von Bassila verschaffen. Sowohl das liebevoll zusammengestellte Programm, als auch die Menschen in Benin hinterließen bei den Teilnehmern erschütternde, angenehme und hoffnungsvolle Impressionen. Bassila ist eine Stadt mit rund 70.000 Einwohnern. Sie hat eine dorfähnliche Struktur und ist in 4 arrondissements (Bezirke) eingeteilt. Bürgermeister ist Amidou ATTA, der in freien, demokratischen Wahlen zum Stadtoberhaupt gewählt wurde. Benin, ehemalige französische Kolonie (Dahomey), ist einer der ärmsten Staaten der Welt, jedoch mit demokratischer Ausrichtung.
Im Sommer 2004 bereiste der Botschafter der Republik Benin Issa Kpara saarländische Behörden und Institutionen, um für sein Land Partner auf kommunaler und staatlicher Ebene zu gewinnen. An die Stadt Sulzbach/Saar ist er und Honorarkonsul Klaus Hartmann mit der Bitte herangetreten, die Stadt Bassila beim Aufbau von föderalen Strukturen zu unterstützen. Daraufhin hat sich ein Arbeitskreis gebildet, der in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung dringend benötigte Hilfsgüter gesammelt und in einem Container nebst altem Feuerwehrauto nach Bassila verschifft hat.
Aus diesem Arbeitskreis heraus ist der Wunsch entstanden, die Menschen in der Stadt Bassila zu besuchen. Die Einladung ließ nicht lange auf sich warten. Es folgte ein öffentlicher Aufruf an die Spender der Hilfsgüter, an Helfer, Politiker, Lehrer, Funktionäre und nicht zuletzt interessierte Privatleute, eine offizielle Delegation zu bilden, um nach Benin zu reisen.
Aus den unterschiedlichsten beruflichen Bereichen fand sich eine Delegation mit dem Ziel zusammen, einen Einblick über das Leben in Bassila und Benin zu erhalten. Daneben sollte eingeschätzt werden, inwieweit die gesammelten Güter aus dem Saarland für die Menschen von Nutzen sind.
Die ersten Eindrücke der Teilnehmer waren erschütternd und berührend zugleich. Armut, wohin man schaute. Krankenhäuser ohne Inventar, Schulen mit über 80 Kindern pro Klasse, keine öffentlichen Verkehrsmittel, Fahrräder als unerschwingliche Luxusgüter.
Den Teilnehmern war sofort klar, dass die eintreffenden Hilfsgüter mitten ins Schwarze treffen werden. Dass der Container aus Sulzbach soeben den Hafen der Hauptstadt erreichte, hatte sich in Bassila längst wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Bei fast allen Anlässen wurde die Delegation von Tausenden Menschen -insbesondere Kinder und Jugendliche- neugierig umringt. Bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit wurde den „Deutschen im Saarland“ dafür gedankt, dass sie „Afrika“ nicht vergessen haben. Die Vertreter der Stadt Bassila baten die Menschen in Sulzbach, die Patenschaft zu übernehmen. Eine Patenschaft mit sozialer Ausrichtung auf den Gebieten, Schulen, administrative Hilfen, Kontakte mit Personen aus dem Handwerk, Kontakte mit Lehrern und Schülern und Kontakte mit Vereinen.
Am Ende der siebentägigen Reise sind sich alle Teilnehmer darüber einig, die Hilfsaktion fortzuführen. Ziel ist es, dauerhaft Hilfe zur Selbsthilfe zu organisieren. Mit Losheim und Illingen sind bereits zwei weitere saarländische Kommunen in Patenschaften mit Städten aus Benin eingetreten. Darum verwundert es nicht, dass das Saarland in Benin über hohe Sympathie und einen enormen Bekanntheitsgrad verfügt. Aus diesem Grunde wäre es auch sinnvoll, alle Initiativen aus der Beninhilfe zu bündeln und im Saarland zusammenzuführen.
Teilnehmer dieser ersten Reise in 2005 waren:
- Jörg Bier, Stadt Sulzbach
- Klaus Hartmann, Honorarkonsul von Benin
- Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Mitglied des Landtages
- Christine Holz, Krankenschwester
- Karin Lawall, Vizepräsidentin des Landtages
- Elfriede Mohr, Vorsitzende der Deutschen Behinderten-Sportjugend
- Ullrich Plein, Handwerkskammer des Saarlandes, Geschäftsführer Umweltzentrum
- Volker Rauch, Kirchmeister der evangelischen Kirche Sulzbach
- Rita Trojanus, Schulleiterin des Theodor Heuss Gymnasiums Sulzbach
- Astrid Weber, Interessierte Bürgerin
- Norbert Weber, Mitglied im Sulzbacher Stadtrat